Anfang April brachen die Hohenloher Imker zu einer 8-Tage-Tour zur griechischen Insel Kreta im östlichen Mittelmeer auf. Sie hatten kaum Zeit, die Traumstrände rund um die Insel zu genießen. Zu gespannt waren sie auf all die Attraktionen, die die bergige Insel zu bieten hat. Hier duften die Kräuter würziger, die Blumen leuchten intensiver im südlichen Licht, die Luft schmeichelt mit milden Temperaturen. In den Klöstern waren kostbare Ikonen zu bewundern, geschichtsträchtige Gebäude, handgewebte Seidenstoffe, einmalige Fresken. Schon vor 5 000 Jahren fühlten sich Menschen auf der Insel wohl und errichteten im Laufe der Jahrtausende Paläste, Burganlagen, erstaunliche Hochkulturen. Die faszinierendste archäologische Ausgrabung ist zweifellos in Knossos zu besichtigen.
Die Imker durften den Prozess der Ölgewinnung aus den allgegenwärtigen Olivenbäumen, ebenso die Bioweinerzeugung, Schmuck- oder Glockenherstellung erfahren und natürlich kretische Bienen aufsuchen. Durch einen fantastischen Park, der ein beeindruckendes Kaleidoskop aller kretischen Pflanzen bot, begleitet vom betörenden Duft der Orangen- und Zitrusblüten, ging es steil abwärts zu den in Reihen aufgestellten Bienenkästen im Tal, die wie eine silbrige Schlange in der Landschaft leuchteten. Natürlich musste auch der Sirtaki erprobt werden, ein Tanz, der die Seele schwingen lässt. Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme aber wurde das Herz sehr schwer: Über 4 000 begabte junge Menschen mussten im Mai 1941 hier für eine verbrecherische Politik sterben. Sie hatten das Leben noch vor sich und durften nichts davon haben.
Karin Laute