Neueröffnung des Imkerpavillons

So ein tolles Imkerfest wie am Sonntag, 3. Juni dieses Jahres haben wir Hohenloher Imker lange nicht gefeiert! Andreas Grathwohl, der Vorsitzende des Wahlkreises, verstand es, diverse Helfer zu mobilisieren, alle Arbeiten zu koordinieren und ein Jahr lang das Ganze so zu organisieren, dass das Einweihungsfest für den umgebauten, in Wabenform gestalteten Pavillon in der Cappelaue bei Öhringen termingerecht stattfinden konnte. Da saßen die Imker und die zahlreichen Gäste in heiterer Stimmung unter den Sonnenschirmen oder im Festzelt, tranken Kaffee, einen fruchtigen Honigcocktail oder andere beliebte Wässerle, die an diesem heißen Tag willkommen waren, plauderten miteinander, sahen den echten Bienen im Schaukasten zu oder stiegen am Wiesenhang hinauf zur Bienenkiste. Sind da wirklich Bienen drin? Und ob! Der Schwarm, erst kurz vor Eröffnung der Festivität einlogiert, wusste mit der neuen Behausung gleich etwas anzufangen. An den Leisten, die die Kiste nach oben abschließen, hatten die Bienen bereits mit dem Wabenbau begonnen. In unmittelbarer Nähe stand die hohe Klotzbeute mit einer durchsichtigen Tür, damit das geheime Leben der Bienen im Baumstamm entdeckt werden konnte. Das Alter bescherte dem Stamm einige Längsrisse. Flexibel, wie Bienen nun mal sind, benutzten sie diese als Ausguck: Mal sehen, was da draußen los ist!

Es gab viel zu sehen: Kinder, die Honigseife in lustigen Formen herstellten oder  sympathische Honigbienen malten; die lange Reihe der Bienenvölker, die die Neuimker neben dem Pavillon aufgestellt hatten; das Angebot des Imkerei-Ausstatters Schürrle; kleine Bienenbäume standen zum Verkauf, und antiquarische Bücher über Imkerei luden zum Stöbern ein. Auch das hohe, überdachte „Bienenhotel“, in dem der größte Teil der Röhrchen einen „Mieter“ gefunden hat, wurde fleißig besucht. Rund um den Pavillon hat das Imker-Ehepaar Messer Bienenweidepflanzen gesetzt und Imker Haussler säte die Phazelia ein, die eine hübsche, grün-wollige Fläche bot.

Schon um 10 Uhr ging es los: Ein Weißwurstfrühstück sorgte für die Energie, einem Vortrag der Baumerlenbacher Heil-praktikerin Rosemarie Bort über die starken Gesundheitshelfer Pollen und Propolis zu lauschen. Nach der Mittags-pause schloss sich der Vortrag der Ernährungswissenschaft-lerin Renate Frank aus Schleswig Holstein an, die es wie kaum eine zweite versteht, die durchweg positiven Wirkungen des Honigs im menschlichen Körper zu erläutern. Beide Vorträge waren sehr gut besucht. Der dritte Vortrag musste leider ausfallen. Lea Kretschmer aus Hohenheim, die über die Wildbienen referieren sollte, war einfach nicht gekommen. Das fantastische Kuchenbüfett – alle Spezialitäten von Imkerfrauen gebacken – musste über die Enttäuschung hinweghelfen. Die süßen Bienchen waren fast zu schade zum Essen.

Der Pavillon steht seit der Landesgartenschau 2016 und war so konzipiert, dass er nach der Schau in den alten Bienengarten überstellt wird. Inzwischen jedoch nutzten die Öhringer den Weg hinaus zu den Imkern gern für Radausflüge oder Spaziergänge. Der Erhalt des Pavillons an gleicher Stelle bot sich aus diesem und anderen Gründen an. Das bedeutete für die Imker viel Arbeit: Um das Gebäude dauerhaft standsicher zu erhalten, mussten an allen 32 Ecken von Hand frostsichere Punktfundamente gegraben und mit Beton ausgegossen werden, um anschließend die Bodenplatte zu betonieren zu können. Nicht zu vergessen die Verlegung einer neuen Strom- und Wasserversorgung, inklusive sanitärer Anlagen und ausreichend Spülgelegenheiten, um die nötigen Hygienevorschriften vor allem im Schleuderraum einhalten zu können. In der Mitte des neu gestalteten Gebäudes ist nun ein Schulungsraum mit moderner Vortragstechnik entstanden, auf der linken Seite der Schleuderraum, der von allen Imkern genutzt werden kann, und speziell den Neuimkern den Einstieg erleichtern wird. Der rechtsseitige Gebäudeteil enthält den Verkaufsraum und eine Küchenzeile.

Auf diesen Pavillon können wir Imker stolz sein. Stolz können wir aber auch auf unsere Helfer im Verein sein, die immer da waren, wenn sie gebraucht wurden. Das Dach ist begrünt und das Gebäude insgesamt ökologisch nachhaltig konzipiert. Es ist also für alles gesorgt! Die neue Vereinszeit kann kommen!

Karin Laute

Die Frühjahrsversammlung des Bienenzuchtvereins Hohenlohe–Öhringen in Pfedelbach war außerordentlich gut besucht

Der 1. Vorsitzende Andreas Grathwohl konnte gleich zu Beginn Ehrungen des Landesverbandes Württembergischer Imker an Herrn Christoph Soter und Frau Karin Laute überreichen. Christoph Soter erhielt die Ehrenurkunde in Gold für vorbildliche Leistungen um die Förderung der Bienenzucht, Frau Laute die Verdienstnadel in Silber.

Werner Wieland, Erich Wieland, Hermann Eckert, Karin Laute, Albert Klaus
Werner Wieland, Erich Wieland, Hermann Eckert, Karin Laute, Albert Klaus

Die Ehrenmitgliedschaft wurde Friedrich Kammleiter und Hermann Eckert für 60jährige Vereinszugehörigkeit zugesprochen. Schon 40 Jahre lang sind Albert Klaus, Erich Wieland und Werner Wieland Mitglieder des Vereins. Mit einer goldenen Nadel und einer Ehrenurkunde wurde ihre Zuverlässigkeit gewürdigt. Werner Sachs erhielt die Ehrung für 25 Jahre.

Nach Informationen über den Imkerpavillon hielt Herr Roland Frisch einen Vortrag über das Projekt „Pollenvereinigung Allgäu – Bodensee – Oberschwaben“. Einheimischen Pollen zu sammeln bedeutet für Bienen und Imker einen besonderen Einsatz, aber er lohnt sich. Heilpraktikerin Rosemarie Bort wies ergänzend auf die Wirkungen des Blütenpollens hin: Als reines Naturprodukt kann er das Immunsystem stärken, alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und weitere Biostoffe liefern. Schließlich gehört er zu den 10 wichtigsten und besten Lebensmitteln der Welt! Insbesondere die Männer sollten pro Tag 1 bis 2 EL Blütenpollen zu sich nehmen, um die Prostata vor Vergrößerung zu schützen.

Katrin Laute