Vortrag Felix Ruprecht - Kein Handgriff zu viel - Im Pfedelbacher Bürgerstüble am 3.4.2025
Kein Handgriff zu viel
Im Pfedelbacher Bürgerstüble hielt Felix Ruprecht am 3.4.2025 einen
interessanten, informativen und kurzweiligen Vortrag mit dem Thema "So
einfach wie möglich - Meine Betriebsweise". Bereits während seiner Ausbildung
und dann auch als gelernter Imker, betreute er 2500 Völker mit 2500 Ablegern in
Zusammenarbeit mit seinem damaligen Chef, sowie weiteren
Saisonkräften. Derzeit kümmert er sich als nebenberuflicher Imker um etwa 60
Völker.
Ruprecht stellte seine Art des Imkerns im Jahresverlauf dar. Seine Methoden sind
durch eine strukturierte Vorgehensweise bei gleichzeitgem Ergründen von
Vereinfachungen geprägt. "Besonderheiten" einzelner Völker werden dabei
ignoriert. Konsequent werden schwache Völker aussortert. Schwarmkontrollen
werden auf 2, maximal 3 Überwachungen reduziert. Reinigungsarbeiten, z.B.
vom Absperrgitter werden auf ein Minimum beschränkt.
Der Aufbau eines Ablegers ist immer gleich: je eine Brut- und Futterwabe,
zusätzlich eine Mischwabe einschließlich Drohnenbrut, dann noch eine
Futtertasche und eine Mittelwand. Schließlich wird noch eine Schwarmzelle oder
Königin zugesetzt - fertig.
Die Königinnenzucht erfolgt traditonell, aber im großen Stil. Ruprecht achtet
dabei auf eine hohe Bienendichte, deshalb werden auch während des
Zuchtprozesses immer wieder Bienen zugeführt.
Zu intensiver Diskussion führte die Art der Varoabehandlung der
Wirtschaftsvölker mit Ausnahme der Waldvölker. Im Juli trennt Ruprecht die
Völker durch 3 Schiede in 4 Teile. Der Sitz der Königin wird dabei nicht beachtet.
Nach 21 Tagen sind 3 Teile, mit Ausnahme des Teils der Königin, brutfrei. Die
Waben mit Brut werden ohne Bienen entnommen, zu einem mind. 3 km
enfernten Ort gefahren, mit Oxalsäure behandelt und mit anderen identisch
behandelten Brutwaben zusammengeführt. Am neuen Standort werden Bienen
eingefüllt und eine Königin zugegeben. Durch diese Maßnahme reduziert sich die
Varoabelastung im Sommer deutlich. Im August folgt die Behandlung der Ableger
und der Waldvölker mit Ameisensäure. Die Oxalsäurebehandlung aller Völker
führt Ruprecht in Abhängigkeit vom Wetter, meist im Oktober durch.
Ruprecht gab den anwesenden Imkern nützliche Einblicke in seine Methoden
und Techniken. Für uns Imker ist es wichtig, uns nicht im Klein-Klein zu verlieren,
kontinuierlich zu lernen und uns über neue Entwicklungen zu informieren. Die
vorgestellten Strategien können dazu anregen, das hier gelernte, teilweise in die
Praxis umzusetzen und zu einem einfacheren und damit schnelleren Arbeiten zu
kommen. Für diese Erkenntnisse gebührt dem Referenten ein herzliches DANKE.
Wolfgang Beck