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Nach 30 Jahren Forschung endlich klar worum es geht

VSH - Varroa sensitive Hygiene (Varroa sensible Hygiene)

Nachdem entdeckt wurde, dass die Eigenschaften der Resistenz an verstärktes Ausräumen von Milben befallenen Puppen gekoppelt sind, wurde der Begriff VSH (Varroa Sensitive Hygiene) eingeführt (Harris, 2007)

Was ist VSH - Varroa sensitive Hygiene (Varroa sensible Hygiene)



VSH ist die Fähigkeit, mit Varroa. destructor befallene Brut zu erkennen und auszuräumen (siehe Abbildung) (Villa et al., 2009). Dieses Verhalten führt folgend zu höherer Unfruchtbarkeit bei den verbleibenden Milben (Harbo und Harris, 2005; Ibrahim und Spivak, 2006; Harbo und Harris, 2009). Die Bienen können abnormale Brut-Ester-Pheromone nutzen, um parasitierte Brutzellen zu erkennen. Dann besteht ein Trade-off zwischen dem Opfern von befallenen Individuen und dem Wachstum des Volkes im Ganzen (Mondet et al., 2016). Da VSH laut Harris (2007) der Hauptmechanismus von Resistenz gegen Varroa destructor ist, ersetzte dieser Begriff SMR (Rinderer et al., 2010).

Was die Bienen hier machen, zeigt das folgende Video:


Wie komme ich zur Varroaresistenten Biene inkl. Genetik

Ein Muss-Gesehenhaben-Video: - Seit 2016 arbeitet eine Gruppe von Züchtern an der Zucht der Varroaresistenten Biene. Die Zuchterfolge dieser Gruppe machen Hoffnung auf eine Veränderung der Varroa-Behandlung. Weg von pauschaler Behandlung hin zur bedarfsgerechten Behandlung. Der zweite Schritt, keine medikamentelle Behandlung mehr. Überleben der Bienen ohne Varroabehandlung!

Video verlinkt auf Youtube https://www.youtube.com/watch?v=UuIILP7UbsM : Wie komme ich zur Varroaresistenten Biene - Zuchtgruppe Sachsen

Am 19.05.2022 trafen sich wichtige europäische Imkerverbände im hessischen Neuenstein-Aua und waren sich darüber einig, gemeinsam in den nächsten 10 Jahren diesen Weg zu gehen. Sie vereinbarten, alle Kraft für das Erreichen des Ziels einzusetzen, eine varroaresistente Honigbienenpopulation flächendeckend zu etablieren.

Die Imkerverbände rufen nationale und europäische Imkerverbände, Bieneninstitute, Behörden, Ministerien und alle Imkerinnen und Imker dazu auf, gemeinsam dieses Ziel in den nächsten Jahren zu verfolgen.

An der Basiszucht kann sich die gesamte Imkerschaft beteiligen. Alle können die Varroaresistenz bereits durch einfache Auslese fördern. Voraussetzung dafür ist die Befallskontrolle der eigenen Völker.

Basiszucht für die Varroaresistenz



Die Völker mit den meisten Milben werden aus der Vermehrung ausgeschlossen. Wünschenswert wäre, dass diese Völker ihre Genetik nicht in der Fläche verbreiten können. Entweder, indem ihnen kein Drohnenrahmen angeboten wird, oder indem die Drohnenbrut geschnitten wird. Diese Völker sollten nach Möglichkeit umgeweiselt werden, sprich eine neue Königin bekommen.

Die Völker mit den wenigsten Milben werden hingegen aktiv vermehrt. Dies kann beispielsweise durch Ablegerbildung oder Königinnenzucht erfolgen. Als Faustregel gilt: Das beste Drittel wird vermehrt, das schlechteste Drittel "stirbt den genetischen Tod".

Schulung und Wissenschaft



Die Schulung der gesamten Imkerschaft ist die Grundlage für das Gelingen der Projekts Varroaresistenz 2033 I Varroa 2033. Imkerinnen und Imker müssen Zugang zum aktuellen Stand der Resistenzzucht erhalten. Zudem hat die Aufklärung und Verbreitung von Behandlungskonzepten, die für die Zucht arbeiten, eine hohe Priorität. Ganz oben steht hierbei eine schadschwellenorientierte Behandlung und eine Abkehr von pauschalen Behandlungsstrategien. Biotechnische Maßnahmen passen sehr gut in dieses Konzept.

Wie kann ich jetzt aktiv werden?



Mit uns im Verein

Es gibt viel zu tun!

Nahezu alles, was wir als Imker die letzten 20 Jahre gelernt und angewendet haben, ist zu hinterfragen und neu zu denken!