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Die asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) ist eine invasive Hornissenart ohne natürliche Feinde. Ursprünglich stammt sie aus Südostasien und wurde 2004 nach Frankreich eingeschleppt. Von dort breitet sie sich stark aus, in Richtung Deutschland um etwa 50 km jährlich. Sie nimmt Einfluß auf die Biodiversität indem sie die sich bereits in der Defensive befindlichen, heimischen Insekten und Spinnen jagt. Daneben wurden in Frankreich und Spanien bereits Ernteverluste durch das massenweise Anknabbern von Früchten (vor allem Weintrauben) verzeichnet. Eine Studie aus Spanien zeigt, daß in Gebieten, in denen sich die Asiatische Hornisse bereits etabliert hat, die Bestäubungsleistung rückläufig ist. Das bedeutet, daß die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse große Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem hat.

Ein Auftauchen der Asiatischen Hornisse im Hohenloher Raum befürchteten die Imker schon lange. Ende September 2025 wurde in der Öhringer Platanenallee ein Nest der Asiatischen Hornisse von einer Anwohnerin entdeckt. Diese invasive Hornissenart ist nicht nur eine Bedrohung für Imkerei, Obst- und Weinbau, sondern auch für die Bevölkerung. Wenn die Hornissen sich oder ihr Nest durch den Menschen angegriffen fühlen, greifen sie oft auch im Schwarm an. Die Stadtverwaltung Öhringen bat den Imkerverein um Hilfe bei der Entfernung des Nests.

Praktische Schulung für künftige Nestentferner

Die um Unterstützung angefragte Hornissenfachberaterin Bianca Duventäster, vom Landesverband Badischer Imker, schulte mehere Imker aus unserem Verein praktisch mit dem Umgang der Velutina-Lanze und so konnten wir gemeinsam das Nest der Hornissen eliminieren. Dies geschieht indem mit Hilfe einer langen Teleskop-Stange mit der Kohlestaub in das Nest eingeblasen wird. Anschließend wurde das Nest entfernt. Bei der Aktion mußte doppelte Schutzkleidung einschließlich Helm mit Visier getragen werden. Da die Hornisse nicht nur sticht, sondern auch Gift versprühen kann wird das Visier benötigt. Starkregen erschwerte die Maßnahme, verhinderte aber auch, daß Beteiligte und Anwohner direkten Kontakt mit den Hornissen hatten.

Mitglieder des Imkerverein Hohenlohe-Öhringen wurde anschließend auch theoretisch mit dem Thema vertraut gemacht. Danach nahmen mehrere Kollegen an der Velutina-Schulung der Uni-Hohenheim teil und haben sich inzwischen zum zertifizierten Nestentferner ausbilden lassen. Wenn Sie im nächsten Jahr also ein Nest entfernen lassen wollen, nehmen Sie mit den zertifizierten Nestentfernern Kontakt auf. Auf der Meldeplattform finden Sie die aktuelle Liste.

Eindringlich wird an die Bevölkerung appelliert, bei Sichtung eines Hornissennests keine eigenständigen Maßnahmen zur Entfernung des Nests zu ergreifen, sondern sich an die jeweilige Stadt-, bzw. Gemeindeverwaltung zu wenden! Bitte melden Sie Ihre Sichtung der Asiatischen Hornisse oder ihrer Nester mit Hilfe der Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de